

Lichtensteiner Sportfischerverein 1972 e.V.
Die Multirolle
Für Anfänger eher weniger geeignet aber von Profis geliebt: Die Multirolle, auch Baitcaster gennant. Sie ist leicht von den anderen Angelrollen zu unterscheiden, da die Spule nicht parallel sondern quer zur Rute steht und sich die Spule beim Auswerfen und Einholen mitdreht. Genau weil sich die Spule beim Auswerfen mitdreht, entstehen bei Anfängern oft „Perücken“ in der Rolle welche nicht selten zum Riss in der Schnur führen. Die Multirolle wird hauptsächlich beim Meeresangeln, beim Bootsangeln und beim Spinnfischen benutzt um größere Kunstköder als mit der Stationärrolle zu werfen.

Funktionsweise
Wie schon erwähnt, bewegt sich die Spule nicht nur beim Einholen, sondern auch beim Auswerfen und erfordert dadurch eine richtige Einstellung der Bremse. Hier kommt der Punkt, weshalb Multirollen nicht unbedingt als Angelrollen für Anfänger geeignet sind. Es gibt drei Bremsen plus den Daumen, die richtig Eingestellt werden müssen um die Perücke zu vermeiden.
Das Äquivalent zur Front- bzw. Heckbremse bildet bei der Multirolle die Sternbremse oder bei einigen Modellen die Schiebebremse. Beide greifen im Drill und verhindern ein Abziehen des Fisches. Durchs drehen wird sie entweder geschlossen und geöffnet. Die Bremse sollte etwas leichter als bei der Stationärrolle eingestellt werden. Das heißt, dass mit wenig Kraft Schnur gezogen werden kann. Bei Bedarf kann nämlich immer der Daumen mit auf die Spule gelegt werden um diese zusätzlich abzubremsen. Damit ein guter Wurf gelingt, muss die Spulenbremse dem Ködergewicht passend eingestellt werden. Ist sie zu leicht eingestellt, führt es beim Wurf zu einer zu hohen Rotation der Spule und verursacht nicht selten eine Perücke. Als letztes kommt die Wurfbremse, die entweder als Fliehkraft- oder Magnetbremse hergestellt wird. Sie wirkt während des gesamten Wurfes aber auch speziell am Ende des Wurfes, wenn der Köder das Wasser trifft und die Rotation nachlässt. Weil ab dem Zeitpunkt keine zusätzliche Schnur mehr benötigt wird, muss die Wurfbremse die Rotation stoppen und die Perücke am Ende des Wurfes verhindern.
Für den Anfänger wird es empfohlen eine Multirolle zu wählen, die eine Fliehkraftbremse besitzt, weil sie kleine Fehler verzeihen kann. Bei dieser sollten zwei Pins eingeschaltet werden und je nach bedarf mehr oder weniger in Arbeitsstellung setzen. Bei der Magnetbremse sollte das Rädchen auf halbe Kraft eingestellt und je nach Bedarf weiter hoch oder runter gedreht werden.